Aus der Histhorie
Wie alt nun die Bruderschaft St. Petri Oebel-Galagweg ist, lässt sich nicht mehr ermitteln. So nimmt man an, dass das Gründungsjahr 1786 gewesen ist. Nach mündlicher Überlieferung war die Bruderschaft bis zum Jahre 1929 aktiv. In diesem Jahr hinterließ das veranstaltete Schützenfest ein großes Defizit und Unstimmigkeiten unter den Mitgliedern. Der amtierende Schützenkönig hatte sich am letzten Kirmestag abgesetzt. Das war das Ende für die St. Petri-Bruderschaft. Das Vorstandsmitglied Martin Peters sen. und die Festwirtin Frau Lankes (Komper Motter) beglichen alle Schulden. Das Eigentum der Bruderschaft, 2 Fahnen und das Königssilber, nahm Herr Peters in Gewahrsam. Auch bei der Evakuierung im Herbst 1944 brachte Peters diese Sachen in Sicherheit. Schriftliche Unterlagen aus dieser Zeit sind leider keine mehr vorhanden. Nach dem Kriege, als allerorts die Bruderschaften wieder neu belebt wurden, dachte man auch in Oebel an eine Belebung der St. Petri-Bruderschaft. Es gab ein heftiges Dafür und Dagegen. Mitglieder des MGV Heideröschen befürchteten eine Schwächung ihres Vereins. Der Autor dieser Betrachtung hat an vielen dieser heißen Debatten teilgenommen. Am 3. 5. 1953 war es soweit. 40 männliche Bürger der Sektionen Oebel und Gelagweg hatten sich zu einer Versammlung mit dem Titel "Wiederbelebung der St. Petri-Bruderschaft Oebel-Gelagweg" in der Gaststätte Lankes eingefunden (später Gaststätte Maass). Schnell wurde man sich einig. Ein neuer Vorstand wurde gebildet. Vorsitzender wurde Lambert Peters sen. Schriftführer Hans Beiten und Kassierer Peter Hasenkox. Unter den Versammlungsteilnehmern waren auch Vorstandsmitglieder aus der Zeit bis 1929; Martin Peters, Peter Zillen, Jakob Heffels und Fähnrich Paul Winckens. In den folgenden Jahren wuchs die St. Petri-Bruderschaft zu einer beachtlichen Größe. Bei der folgenden Versammlung wurden neue Satzungen vorgelegt und beschlossen. Nach einem Vogelschuss am 1. 8. 1954 wurde vom 25. bis 29. 6. 1955 in Gemeinschaft mit der St. Nikolaus-Bruderschaft das 1. Schützenfest in den Ortsteilen Brüggen, Oebel und Gelagweg gefeiert. Ein Neubeginn war geschaffen. Durch die Bildung einer Schießgruppe innerhalb der Bruderschaft wurden die Oebelaner bald weit über die Grenzen der Gemeinde, des Dekanates und der Diözese Aachen bekannt. Die Aufgaben haben sich gewandelt. Aus der Not des durch Krieg und Krankheit gequälten Volkes, sind sie vor mehr als 500 Jahren entstanden. Vom Schützen der Heimat und der Bevölkerung, zum Beschützen christlich-kirchlicher Güter, wandelten sich ihre ehrenvollen Aufgaben.