Bericht Josef Beiten

Die historischen deutschen Schützenbruderschaften blicken auf eine über 500jährige Tradition zurück. Der Ursprung der St. Petri-Bruderschaft Oebel-Gelagweg liegt vermutlich auch in dieser Zeit. Im Pfarrarchiv von Born finden sich laut Chronik von Herrn Pfarrer Röttgen „Brüggen und Born im Schwalmtal“ Hinweise auf den frühen Bestand einer Bruderschaft in der Pfarre Born. In den Annalen der St. Antonius-Bruderschaft Born, wird schon im Jahre 1438 der Bestand einer St. Petri-Bruderschaft erwähnt. Es ist nicht bekannt, ob es sich damals um eine Vereinigung oder um einzelne, vielleicht in den einzelnen Honschaften bestehende Gruppen handelte. Sicher ist jedoch, dass zu dieser Zeit Selbsthilfegruppen zum Schutze der Heimat gebildet wurden. Sie hatten die Aufgabe, in Notfällen zu helfen und wie es in alten Überlieferungen heißt. „Zum Schutze der Heimat und der Bevölkerung vor herumstreunendes Gesindel und vor einfallende Krieger schützen". In der Tat haben diese Bruderschaften damals schon Hilfe geleistet, für Glaube, Sitte und Heimat. Am 6. Februar 1597 ordnete Herzog Johannes Wilhelm von Jülich die Bildung von Schützenvereinen an. (Josef Heinrichs „Heimat im Seengebiet der Schwalm"). Ein weiterer Hinweis auf den Bestand einer Bruderschaft ist der Name Gelagweg. Laut Röttgen wird der Name im Jahre 1420 im Pfarrarchiv genannt. Vor oder während Kirmes oder Kirchweihfesten wurde am Eggenberg in Oebel zur Ermittlung eines Königs ein Vogelschuss veranstaltet. Am Wege zu der Vogelstange mussten alle Schützen ein Gelag, einen Beitrag zahlen. Gelagweg muss demnach der Weg sein, der zu der Stelle führt, wo der Vogel geschossen wurde. Die Honschaften Oebel und Gelagweg gehörten bis in das 19. Jahrhundert zur Pfarre Born. Die Flurbezeichnung "Gemarkung Born" erinnert noch daran, dass Oebel und Gelagweg mit dem umliegenden Wald und Bruchgelände ein Teil der Gemeinde Born war. Wie lange in der Pfarre Born die erwähnte Bruderschaft bestanden hat, lässt sich heute nicht mehr nachweisen. Die Honschaften Lüttelbracht, Genholt, Qebel und Gelagweg haben in späteren Jahren eigene Bruderschaften gebildet. Das vorhandene Königssilber wurde verteilt; vermutlich so, daß die Bruderschaft das Silber erhielt, aus dem Bezirk, der auch die Plaketten stiftete. Die Borner haben wohl den Löwenanteil erhalten. Die St. Petri-Bruderschaft besitzt aus dieser Zeit 2 Plaketten mit den Jahreszahlen 1787 und 1836 und einen silbernen Vogel, der aber leider keine Aufschrift nachweist. Nach Auskunft des Kreisarchivs soll er aber auch einige 100 Jahre alt sein. Es wird erzählt, dass diese Teilerei nicht ganz glatt verlaufen sei. Die Oebelaner wollen schlecht bedacht worden sein und die Lüttelbrachter sollen sich kurzerhand eine Fahne angeeignet haben.

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